Social Media kann als Traffic Quelle seit längerer Zeit schon nicht mehr ignoriert werden. Facebook ist die am 2. meisten besuchte Webseite (nur Google hat mehr Besucher) und zählt für viele B2C Shops in Deutschland zuden wichtigsten Quellen von Website Traffic (siehe dazu auch die Infografik von Shopify). Imposant ist das Wachstum des Referral Traffics von Facebook und die im Vergleich relativ hohe Conversion Rate von durchschnittlich 1.85%. Interessant zu sehen ist auch, wie stark die Conversion Rate der verschiedenen Netzwerke variiert. Abhängig von der Kategorie der verkauften Produkte sind auch die unterschiedlichen Netzwerke anscheinend unterschiedlich gut geeignet und manche ein größerer Traffictreiber als andere.
Produkte oder Nachrichten verbreiten sich mithilfe von Social Sharing Buttons. Die Position dieser Buttons auf der Seite (neben dem Produkt, unter dem Produkt etc.) ist entscheidend, denn man sollte es den Webseitenbesuchern so leicht wie möglich machen, relevante Angebote und Inhalte mit ihrem Netzwerk zu teilen. Amazon macht das beispielsweise sehr clever. Direkt nach dem Kauf eines Artikels sieht der Besucher den Aufruf zum Teilen des Kaufs in sozialen Netzwerken.

Quelle: baymard.com
In einem Beitrag von Blogwerk wurde bereits letztes Jahr darauf hingewiesen, dass die Popularität und damit der Traffic von Social Media zu Webseiten immer weiter zunehmen würde. Der steigende Anteil von Webseitentraffic, der via Social Media generiert wird, sollte Webseitenverantwortliche auch dazu bewegen, die Optimierung des Themas Social Media ernst zu nehmen und der Effizienz von Social Media mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Social Sharing auf meiner Webseite
Idealerweise sollte der folgende Kreislauf optimiert werden – Besucher, die über Soziale Netzwerke zu meinem Shop gelangen (z.B. über Posts von Freunden, meine Facebookseite oder Werbung auf Facebook / Twitter) kaufen ein Produkt. Nach dem Kauf sollte man es Kunden, die ein Produkt gekauft haben, dann so einfach wie möglich machen dieses Produkt ihrerseits wieder mit ihrem Netzwerk zu teilen. Folge: Neue Besucher werden auf das Angebot aufmerksam und kommen zu Ihrem Shop. Wie in der Infografik oben ersichtlich eignen sich nicht alle Sharing Möglichkeiten gleich gut. Wissen Sie denn, welche Sharing Funktionen bei Ihnen genutzt werden und welche Netzwerke Traffic zu Ihrem Shop bringen?
Konkretes Beispiel: Wowcher
Der Online Gutscheinanbieter Wowcher ist in den letzten Jahren zu einem der größten Gutscheinanbieter in Großbritannien angewachsen.
Wowcher ermittelte, dass ein Großteil seiner Verkäufe dabei durch persönliche Empfehlungen in den Sozialen Medien erzielt wird. Die mehr als 186.000 Fans teilen viele der Angebote von der offiziellen Facebook Seite mit ihrem Netzwerk. Käufe kommen allerdings auch zustande, wenn Besucher der Webseite bereits erworbene Gutscheine direkt von der Buchungsseite teilen. Die verantwortliche Person für den Social Media Bereich bei Wowcher hatte in Analysen festgestellt, dass die Twitter Sharing Funktion nur wenig genutzt wurde, während Facebook im Vergleich mehr Umsatz generierte. Die Anzahl der gekauften Deals von Twitter Shares tendierte beinahe gegen Null. Also war die Social Media Verantwortliche der Meinung, dass man den Twitter Button getrost entfernen könnte. Die Hypothese war, dass durch die Abwesenheit von anderen Sharing Möglichkeiten die Facebook Shares ansteigen würden.
Das Optimierungsteam bei Wowcher wollte dies lieber testen, anstatt der Empfehlung des Social Media Teams blind zu folgen. Also testete das Team mit Optimizely die so genannten Buy’n’Share Buttons, die sich jeweils auf den Buchungsbestätigungsseiten befanden. Es gab zwei Varianten in einem simplen A/B Test – das Original enthielt Twitter und Facebook, Variante B enthielt lediglich die Möglichkeit, ein gekauftes Angebot per Facebook zu teilen.
Das Aufsetzen dieses simplen Tests direkt im visuellen Editor von Optimizely kostete Wowcher lediglich wenige Minuten.
Ergebnisse

Quelle: Wowcher
Oben sehen wir die Performance des Social Sharing bei Facebook ohne das Twitter Sharing, unten zum Vergleich die Originalvariante, bei der die Buchungsseite sowohl eine Facebook- als auch eine Twitter Share Funktion enthielt. Die Variante ohne Twitter erzielte nur etwa die Hälfte an Facebook Shares. Wowcher stellte fest, wie wichtig es war, den Twitter Button auf der Seite zu belassen. Ohne den Button hätte das Team Shares und potenzielle Käufe von Facebook Shares verschenkt.
Annahmen und persönliche Meinungen sollten in Frage gestellt und getestet werden. Auch wenn Sie denken, Sie wissen, wie Webseitenbesucher ticken, so sollten Sie dennoch ein Experiment aufsetzen, unterschiedliche Varianten testen und können dann in Echtzeit beobacjten, welche Variante Ihnen dabei hilft, die Zahl der Social Shares zu optimieren. Wie in dem Beispiel von Wowcher liegt man mit seinen Vermutungen nämlich meistens daneben.
Lesen Sie hier ein weiteres Beispiel zum Thema Social Sharing und wie man mehr Nutzer zum Teilen in sozialen Netzwerken bewegen kann.
Was sind Ihre Erfahrungen? Haben Sie schon Tests rund um das Thema Social Sharing aufgesetzt? Teilen Sie diese mit uns in den Kommentaren!
Bildquelle Featured Image: CNN Money